Inklusion in kulturellen Einrichtungen -
Für die Sitzung des Kulturausschusses am 26.02.2013: Die Verwaltung soll prüfen, inwieweit ein behindertengerechter Zugang zum Burgrestaurant machbar ist sowie einen Präsentationsfilm über Innenräume und Ausstellungen nach Art eines Burgrundganges in einer separaten behindertengerechten Räumlichkeit angeboten werden kann. Nach Ansicht der UWG muss sich die Politik im verstärkten Maße der Frage zuwenden, in welcher Form Gesellschaft so umgestaltet werden kann, dass die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben möglich ist.
Sehr geehrte Frau Schulte-Fiesel,
für die Sitzung des Kulturausschusses am 26.02.2013 bitten wir das Thema „kreiseigene Museen“ auf die Tagesordnung zu nehmen und über den unten folgenden Antrag der UWG- Kreistagsfraktion MK beraten und entscheiden zu lassen:
Unter dem Titel „Wir holen die Burg ans Lenneufer“ werden umfangreiche Baumaßnahmen incl. Aufzug im Stadt- und im Burgbereich getätigt mit der Absicht, die Burganlage für Menschen leichter zugänglich zu machen.
Da es erklärtes Ziel von Verwaltung und Politik ist, die Besucherzahlen in den kreiseigenen Einrichtungen zu erhöhen und damit den Zuschussbedarf zu senken, müssen wir bei allen geplanten Maßnahmen im Blick behalten, dass die Bevölkerung –nicht nur im MK- weniger und älter wird.
Die UWG vermisst bei dieser gesamten Aktion befriedigende Lösungen für behinderte Menschen (z.B. Rollstuhlfahrer etc.). Besagte Personengruppen können per Aufzug oben auf der Burg ankommen, aber was dann?
Sie sind umgeben von Mauern und können das Innenleben der Burg nicht barrierefrei wahrnehmen.
Basierend auf der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2010) und die Tatsache, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ca. 2.5 Mio Menschen anerkannt behindert sind, davon ca. 1,7 Mio schwer und ca. 1/4 der Behinderten älter als 65 Jahre ist -Tendenz steigend auf Grund des demographischen Wandels- beantragt die UWG-Kreistagsfraktion MK folgendes:
Die Verwaltung möge prüfen, inwieweit ein behindertengerechter Zugang wenigstens zum Burgshop und zum Burgrestaurant machbar ist.Da es wohl aufgrund der komplizierten Innenarchitektur der Burg schwierig ist, sie in Gänze behindertengerecht zugänglich zu machen, möge die Verwaltung prüfen, inwieweit die Möglichkeit besteht oder geschaffen werden kann, einen Präsentationsfilm über Innenräume und Ausstellungen nach Art eines Burgrundganges in einer separaten behindertengerechten Räumlichkeit anzubieten.
Die projektierten Filmtrailer haben Werbecharakter und setzen damit nur punktuell informative Akzente. Außerdem sind die avisierten Vorführorte (Ausgangsflur hinter dem Museumsshop und Empfangsgebäude der Talstation) für Besucher mit Behinderung nicht dienlich.
Im Weiteren regen wir an, zu prüfen, inwieweit mittelfristig ein barrierefreier Zugang zum Drahtmuseum möglich ist.
Wir bitten insbesondere darum, eine Übersicht über Fördermöglichkeiten zu erstellen.
Nach Ansicht der UWG muss sich die Politik im verstärkten Maße der Frage zuwenden, in welcher Form Gesellschaft so umgestaltet werden kann, dass die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben möglich ist. Ferner muss die Politik die steigende Behinderung im Alter stärker in den Blick nehmen.