Radon -
Die Radonkarte des Bundesamtes für Strahlenschutz („Bundeseinheitliche Datei Radon in Gebäuden“) ergibt sich punktuell ein erhöhter Radongehalt für den Märkischen Kreis. Die Übersichtskarte ist jedoch nicht für detaillierte Aussagen geeignet. Insofern bedarf es genauerer Untersuchungen. Wir bitten daher um die Beantwortung folgender Fragen: Welche Schadstoffuntersuchungen wurden in der Vergangenheit durchgeführt? Werden diese Untersuchungen anlassbezogen bei Umbaumaßnahmen wiederholt?
Schadstoffmessung in kreiseigenen Gebäuden
Anfrage der UWG- Kreistagsfraktion MK
Sehr geehrter Herr Gemke,
viele kreiseigene Gebäude stehen derzeit vor (Um)Baumaßnahmen.
Wegen der Erfahrungen, die der Kreis beim Umbau der Regenbogenschule in Hemer mit Naphthalin machen musste, stellt sich uns die Frage, wie vor Durchführung einer Maßnahme eine Risikoabschätzung zu Schadstoffen durchgeführt wird.
Besonderes Augenmerk möchten wir dabei auf das natürlich vorhandene Gas Radon richten.
„Radon ist ein Edelgas, das farb-, geruchs- und geschmacklos ist, sich nicht bindet und über Risse und Spalten aus dem Erdreich in die Atemluft entweicht. Es kommt nur in radioaktiver Form vor und kann Lungenkrebs verursachen. Radon ist für Nichtraucher die häufigste Ursache für diese Erkrankung.
Das natürlich vorkommende radioaktive Edelgas Radon gelangt aus dem geologischen Untergrund in Gebäude, wenn diese im Boden berührenden Bereich nicht dicht sind.
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Wer über eine Gebäudesanierung nachdenkt, sollte zunächst das mögliche Gesundheitsrisiko abschätzen. Grundlage dafür ist der Jahresmittelwert der Radonkonzentration in häufig genutzten Räumen (zum Beispiel Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer). Kurzzeitige Messungen haben hier nur eine beschränkte Aussagekraft. Je nachdem wie oft und wie lange gelüftet wird, ändert sich die Konzentration des Gases.“ (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/wirkungen/wirkungen_node.html)
Aufgrund von nationalen sowie internationalen Untersuchungen ist anzunehmen, dass das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken bei einem Jahresmittelwert über 100 Bequerel pro Kubikmeter signifikant ansteigt, s. auch Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, www.umwelt.nrw.de.
Daher wird empfohlen, bei Häusern mit entsprechender Radonbelastung eine Sanierung durchzuführen. Bei Konzentrationen von über 1.000 Bequerel wird dringend angeraten, die Sanierung innerhalb von drei Jahren abzuschließen, da sich in diesem Fall das Lungenkrebsrisiko im Vergleich zu 100 Bequerel verdoppelt (Bundesamt für Strahlenschutz, s.o.)
Die Radonkarte des Bundesamtes für Strahlenschutz („Bundeseinheitliche Datei Radon in Gebäuden“) ergibt sich punktuell ein erhöhter Radongehalt für den Märkischen Kreis. Die Übersichtskarte ist jedoch nicht für detaillierte Aussagen geeignet. Insofern bedarf es genauerer Untersuchungen.
Wir bitten daher um die Beantwortung folgender Fragen:
Welche Schadstoffuntersuchungen wurden in der Vergangenheit durchgeführt?
Werden diese Untersuchungen anlassbezogen bei Umbaumaßnahmen wiederholt?