Handlungsschwerpunkte -
Viele innovative Projekte der Kassenärztlichen Vereinigung sind gestartet. Diese werden in Westfalen, nicht aber im Märkischen Kreis durchgeführt. Gründe?
Pilotprojekte der Kassenärztlichen Vereinigung WL
Sehr geehrter Herr Gemke,
bereits unter Landrat Steppuhn wurden für die Kreisverwaltung mittelfristige Entwicklungsziele mit den dazugehörigen Handlungsschwerpunkten entwickelt und dem Kreistag vorgestellt. Diese Handlungsschwerpunkte (HSP) wurden später nach Bedarf ergänzt (z.B. Klimaschutz).
Zwei strategische Ziele stehen für die UWG- Kreistagsfraktion MK derzeit besonders im Fokus: „Der gesunde Kreis“ und „Der Kreis mit steigender Lebensqualität“. Beide Ziele betreffen Fragen der Gesundheit, da Aufgaben der demografischen Entwicklung und der Pflegeberatung miterfasst sind.
Im Leistungsbericht der kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) aus dem Jahre 2017 werden einige Pilotprojekte vorgestellt, die eine Verbesserung der Schnittstelle ambulante/stationäre Versorgung, der Beratung und auch der Medikamentenkontrolle erbringen sollen (elVi, AdAM usw.). Alles mit finanzieller Förderung durch KV, Krankenkassen oder das Land NRW. Da viele Projekte als positiv ausgewertet wurden, wird eine Ausbreitung auf das gesamte KV-Gebiet angekündigt.
Auffällig ist eine hohe Akzeptanz in unserer Region. Aufgeführt sind Ennepe-Ruhr-Kreis, Recklinghausen, Ostwestfalen-Lippe, Minden-Lübbecke, Unna und nicht zuletzt Siegen-Wittgenstein.
Auch wenn man unterstellt, dass es sich hier vorrangig um eine räumliche Zuordnung und nicht immer um Tätigkeiten der Kommunalverwaltungen handelt, erstaunt es doch, dass der Märkische Kreis hier wie ein weißer Fleck auf der Landkarte erscheint.
Im HSP „demografischer Wandel“ wird die Wichtigkeit hervorgehoben, ein weiteres Abwandern junger Leute zu verhindern. Dies wird doch nur möglich sein, wenn sich der Märkische Kreis innovativ aufstellt.
Welche Gründe hindern die Kreisverwaltung daran, ebenfalls diese Chancen zu nutzen, sich als zukunftsorientiert und modern zu präsentieren?
Dies verwundert umso mehr, da in der Gesundheitskonferenz regelmäßig die Möglichkeit besteht, entsprechende Akteure zusammenzubringen und Netzwerke zu fördern. Unter anderem ist auch regelmäßig ein Vertreter der KV beteiligt.
Wir behalten uns vor, nach Eingang der Antwort einen aktuellen Bericht der Verwaltung im Kreistag einzufordern.